Künstliche Intelligenz

23.05.2024
Ausgabe 3/2024
2 min. Lesedauer

Grundsätzlich bieten KI-Technologien die Möglichkeit, sehr große und vielfältige Datenmengen („Big Data“) zu erheben, zu verarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen. Entsprechend liegt der Fokus des Einsatzes von KI in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung in der Unterstützung von Fachkräften, insbesondere bei der Diagnostik sowie der Steuerung und Optimierung von Behandlungsprozessen. Im Bereich der Suchthilfe weisen KI-Technologien bei digitalen Behandlungsangeboten ein hohes Nutzungspotenzial auf, denn hier können Daten kontinuierlich erfasst und gezielt erhoben werden. Durch eine systematische Erfassung von Patienten-Merkmalen, diagnostischen Informationen, der zum Einsatz gekommenen Behandlungsansätze und der Behandlungsergebnisse können KI-Technologien dabei helfen, Behandlungs-Ergebnis-Assoziationen zu identifizieren und Interventionen zum richtigen Zeitpunkt individuell an einzelne Patienten anzupassen. Neben den praktischen Implikationen bilden KI-Ansätze damit auch eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis.

Suchthilfe

23.05.2024
Ausgabe 3/2024
2 min. Lesedauer

In den USA sind die Fentanyl-Vergiftungen bei Kindern unter sechs Jahren enorm gestiegen. Das geht aus einem Bericht des New England Journal of Medicine hervor (2024; doi.org/10.1056/NEJMc2313270). Während es im Jahr 2013 noch fünf Nachfragen bei einer der 55 Giftnotrufzentralen der USA gab, waren es im Jahr 2023 insgesamt 539. So Wissenschaftler der Oregon Health and Science University in Portland, die Daten des National Poison Data System analysierten. Fentanyl-Vergiftungen betrafen vor allem Kleinkinder, das Durchschnittsalter lag bei 1,6 Jahren. Sie aßen z. B. Süßigkeiten aus einer Tüte, in der zuvor Fentanyl aufbewahrt worden war.

BtMVV

23.05.2024
Ausgabe 3/2024
1 min. Lesedauer

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat eine Arbeitsgemeinschaft (AG) mit Teilnehmenden aus Therapie und Suchthilfe einberufen, um ein Positionspapier für eine novellierte Diamorphinbehandlung in der Substitution aufzusetzen. Um die Behandlung zu ändern, muss § 5a BtMVV (Vorgaben der Diamorphin Behandlung) angepasst werden. Die AG diskutiert u. a. über Zugangsvoraussetzungen zu einer Diamorphin-Behandlung, deren Qualitätsanforderungen und den Abbau von Hürden bei einer bedarfsgerechten Versorgung. Die Deutsche Aidshilfe (DAH), JES e.V. und akzept e.V. haben bereits eine Stellungnahme herausgebracht (iww.de/s10818). Darin stellen sie die aktuellen Zugangsbedingungen ihren Empfehlungen für eine geänderte BtMVV gegenüber. Sie weisen darauf hin, dass bisher nur 1,8 Prozent der Substitutionspatienten mit Diamorphin behandelt werden und dass das Potenzial noch nicht ausgeschöpft sei. Lesen Sie hierzu auch subletter 05/2023.

Suchthilfe

23.05.2024
Ausgabe 3/2024
4 min. Lesedauer

Der Hamburger Verein Frauenperspektiven e. V. (frauenperspektiven.de) fördert bereits seit 1989 frauenspezifische Angebote in der Suchthilfe. Er bietet Suchtberatung, Suchtprävention und Fortbildungen für Fachkräfte an. Nadja Borlinghaus leitet dort die Suchtberatungsstelle. Ursula Katthöfer (textwiese.com) fragte sie nach den besonderen Herausforderungen der Suchthilfe für Frauen und Mädchen.

Betäubungsmittelverkehr

11.04.2024
Ausgabe 2/2024
4 min. Lesedauer

Einer Apothekerin wurden mehrere Verstöße gegen Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) in Gestalt der nicht ordnungsgemäßen Nachweisführung vorgeworfen. Dieser Verstoß gegen Vorschriften, die in erster Linie der Überwachung des BtM-Verkehrs und im Fernziel dem Gesundheitsschutz dienen, ist für sich allein genommen aber nicht ausreichend, um eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für eine konkrete Gesundheitsgefahr zu begründen (im Sinne dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, § 64 Abs. 4 Nr. 4 Arzneimittelgesetz [AMG]) und damit eine vorläufige Schließung der beiden Apothekenfilialen der Apothekerin zu rechtfertigen, so das Verwaltungsgericht [VG] München mit Beschluss vom 02.01.2024 (Az. M 26b E 23.5834).

Substitutionsbericht

11.04.2024
Ausgabe 2/2024
1 min. Lesedauer

Die Zahl der substituierenden Ärzte in Deutschland hat sich in den vergangenen beiden Jahren kaum verändert. Das geht aus dem Bericht zum Substitutionsregister des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hervor. Im Jahr 2023 waren 2.436 Substitutionsmediziner tätig, acht weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Patienten stieg um 400 auf insgesamt 81.600. Levomethadon wurde am häufigsten verordnet (38,3 %). Damit stieg der Anteil des Medikaments am Gesamtvolumen erneut (2022: 37,8 %). Die Zahl der unerlaubten Doppelbehandlungen von Patienten sank 2023 leicht auf 269 (2022: 284). Substituierende Praxen sind bundesweit nach wie vor sehr ungleich verteilt. In zahlreichen ländlichen Gebieten gibt es keine Versorgung.