LabormedizinDrogenscreening: Einsatz unterschiedlicher Matrices und Methoden
Bis vor 10 bis 15 Jahren galt das Drogenscreening im Urin als Standard in der Suchtbehandlung. Meist wurden die Untersuchungen in der Praxis mit Teststreifen durchgeführt. In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Seit der bekannten Nutzung von „Spice“ 2008 sind mehr als 500 neue psychotrope Substanzen aus allen Wirkstoffgruppen auf dem europäischen Markt aufgetaucht. Viele dieser Substanzen können nicht oder nur ungenügend mit herkömmlichen Bordmitteln – den Teststreifen in der Praxis – nachgewiesen werden. Die instrumentelle Analytik in der Labormedizin hat sich in diesem Jahrhundert sehr viel weiter entwickelt. Mittels Flüssigchromatografie gekoppelt mit Tandemmassenspektrometrie (LC-MS/MS) kann heute eine große Anzahl von Wirkstoffen und deren Metaboliten in einem Analysenlauf quantitativ nachgewiesen werden. Diese Technik kann nicht nur im Urin eingesetzt werden. Heute kann ein Drogenscreening auch in Kapillarblut- oder Speichelproben durchgeführt werden. Die qualitative Suche nach bspw. Benzodiazepinen oder Opioiden kann mit quantitativen Bestimmungen eines Wirkstoffs in einem Analysenlauf kombiniert werden.